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Ebene, die man als Schamane nicht in Frage stellen würde.) Jeder Schüler macht im Laufe der
Zeit ähnliche Erfahrungen, für die er keine Erklärung findet. Man muß sich einfach damit
abfinden, daß das Nagual und seine Funktionsweise nicht mit den Werkzeugen des Tonal zu
erfassen ist. 'Wenn wir geduldig abwarten, werden wir unsere Erfahrungen im Nagual
vielleicht irgendwann verstehen, doch wird dieses Verstehen eher ein intuitives Erfassen als ein
rationales Erklären sein.
Wenn man damit beginnt, seinen eigenen Kreis zu erschaffen, sollte man zunächst die Lehren
überprüfen. gleichgültig ob man sie durch einen persönlichen Kontakt oder durch Bücher
vermittelt bekommen hat. Der Schamane orientiert sich immer an seiner eigenen Erfahrung.
Stimmen die Lehren mit den eigenen Erfahrungen überein und ist man fähig, mit ihnen zu
arbeiten, sollten diese integriert werden. Was sich nicht durch Erfahrung bestätigen läßt, muß
nicht zwangsläufig falsch sein - es mag nur für einen persönlich nicht anwendbar sein, oder es
ist nicht der richtige Ort und die richtige Zeit, um mit diesen Lehren zu arbeiten. Die
"modernen" Schamanen. die alte Traditionen mit dem Wissen fremder Kulturen verbinden oder
dieses oft durch sehr komplexe persönliche Erfahrung anreichern, werden meist von den
Traditionalisten angefeindet. Die Traditionalisten sind sicher im Recht, wenn sie Schamanen
kritisieren, die ihr rein persönliches Wissen als uraltes indianisches Wissen verkaufen wollen.
Wir sollten jedoch, da wir nicht wirklich die Möglichkeit haben, die kulturelle Echtheit einer
Lehre zu überprüfen, die Sache pragmatisch angehen und das integrieren, womit wir hier und
heute selbst erfolgreich arbeiten können. Bei der Erschaffung des eigenen Kreises zählt nur
unsere eigene Erfahrung. Wenn also etwas unserer eigenen Erfahrung widerspricht und/oder für
uns nicht anwendbar ist, sollten wir es erst einmal beiseite lassen.
Durch die kritische Überprüfung gewinnen wir eine Distanz zu unseren Lehrern und müssen
nun lernen, dem Nagual selbständig gegenüberzutreten. Man mag dem Nagual schon oft,
begegnet sein - der Kreis des Lehrers stellt immer eine Beeinflussung dar, von der wir uns in
der Regel erst dann lösen, wenn wir uns auch vom Lehrer gelöst haben. Ich halte diesen Schritt
für sehr wichtig. besonders deshalb, weil viele Schüler gerade an dieser Hürde scheitern.
Sobald sie alleingelassen werden, sind ihre Begegnungen mit dem Nagual schwach, sofern sie
Oberhaupt stattfinden. Die Erlebnisse sind oft viel weniger beeindruckend, als sie es vorher
waren, was auch dazu führt, daß manche dann glauben, sie hätten kein Talent oder daß die
Phantasie die echten Erlebnisse ersetzen soll. In diese Phase gelangt jedoch jeder Schüler, und
je besser der Lehrer war, desto mehr wird er zu kämpfen haben. Doch sollte man sich nicht
entmutigen lassen und statt dessen versuchen, seinen eigenen Kreis aufzubauen, indem man
ohne Hilfe und Beeinflussung die Begegnung mit dem Nagual sucht und geduldig wartet, bis
man dort Wissen und Kraft findet. Die Techniken, die der Schamane anwendet, um mit dem
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Nagual in Berührung zu kommen, sind meist sehr schlicht, doch sie erfordern Kraft, Mut,
Geduld, Vertrauen und Demut. Die richtige geistige, seelische und körperliche Einstellung
bzw. Verfassung ist im Schamanismus immer wichtiger als das äußere Brimborium. Deshalb
erscheinen uns die Techniken des "Ur-Schamanismus" oft als banal, was sie rein äußerlich
betrachtet wahrscheinlich auch sind. Die meisten Schüler sind auch dementsprechend
enttäuscht, wenn sie nach monatelangem Training zur Stärkung des Tonal zum ersten Mal dem
Nagual begegnen sollen. Die Techniken sind derart simpel, daß es uns fast wie eine
Beleidigung erscheint. Außerdem erinnern sie meist stark an das Tonal-Training. Wenn sie
jedoch mit der richtigen Einstellung an die Sache herangehen. sind sie meist vom Ergebnis.
also der Begegnung mit dem Nagual, doch sehr beeindruckt. Die folgenden fünf Techniken
sind ebenfalls sehr schlicht. Man denke also immer daran, daß es von der richtigen
Geisteshaltung abhängt, ob sie zum Erfolg führen oder nicht.
Übung 1
Man streut auf einer Waldlichtung um sich herum einen Kreis aus Mehl oder zeichnet ihn mit
einem Stück Holz auf die Erde. Die vier Himmelsrichtungen werden markiert. An jedem
Punkt bringt man ein Opfer für die jeweilige Richtung dar. Die Opfergaben für Sonne und
Erde werden in der Mitte des Kreises dargebracht. Die Zeremonie wird im Sommer tagsüber
durchgeführt. Man stellt sich in die Mitte des Kreises (wenn feste Opfergaben verwendet
wurden, sollten sie hinter einem liegen), in die Richtung des Sonnenstands. Das rechte Auge
ist ganz und das linke halb geschlossen. Durch das linke Auge nimmt man Sonnenenergie auf,
wobei man den Kopf ganz leicht hin und her bewegt. Gleichzeitig nimmt man Erdkraft auf.
indem man die Erde unter seinen Füßen spürt und "Wurzeln schlägt", durch die man die Kraft
nach oben saugt. Wenn sich Sonnen- und Erdk-raft im Körper treffen, sollte man sich der
Längsachse, die so gebildet wird. bewußt werden. Währenddessen betet man zur Sonne und zur
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