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mystisch klingenden Kauderwelschs, das ich weder verstehen konnte noch wollte, und redete gegen die Erde, was ich
nur allzu gut verstand.
Wieder kam ein Lichtblitz, dann schrien die Stimmen im Chor: �Kamaiiiiiiiina!�
Inmitten der bunten Lichtkaskade tauchte Evarin auf.
Das Gewaber der karmesinroten Helligkeit bewirkte, da� er etwas kleiner aussah, als ich ihn in Erinnerung hatte. In
meinem Ged�chtnis war er eine katzenhafte, fremdartige Gestalt.
Ich wartete, bis die schmerzhafte Helligkeit abnahm. Dann, als ich mich anstrengte, um auf das zu sehen, was hinter
ihm war, bekam ich den furchtbarsten Schock.
Da stand eine Frau, nackt bis zu den H�ften. Ihre H�nde waren mit kleinen, rituellen Ketten aneinandergefesselt, die
melodi�s klingelten, sobald sie sich bewegte. Ihre Beine waren steif, als sei sie in einem Traum eingefroren. Ihr Haar,
das wie gesponnenes Glas wirkte, flo� �ber nackte Schultern. Ihre Augen waren rot.
Nur die Augen lebten in diesem ernst tr�umenden Gesicht. Sie lebten, und obwohl ihre Lippen zu einem sanften,
tr�umerischen L�cheln verzogen waren, lie�en sie ein irrsinniges Grauen erkennen.
Miellyn.
Evarin �u�erte sich in dem Dialekt, den ich kaum verstand. Er warf die Arme in die Luft und schleuderte seinen Umhang
fort, der wirbelnd beiseite flog, als sei er ein lebendiges Wesen. Die zusammengedr�ngten Menschen und
Nichtmenschen wiegten sich und sangen, und Evarin tat es �ber ihnen gleich, wie ein schillernder K�fer, der die Arme
hochri� und niedersinken lie�, wieder und wieder ... Ich konzentrierte mich, um seine Worte zu verstehen.
�Unsere Welt ... eine alte Welt ... �
�Kamaiiiiiiiina�, jaulte der schrille Chor.
�Menschen, Menschen, alle Menschen w�rden Sklaven aus uns machen ... au�er aus den Kindern des Affen . . .�
Einen Augenblick lang verlor ich den Faden. Das stimmte. Das Terranische Imperium hatte in seiner ansonsten
vern�nftigen Politik einen Schwachpunkt: Es ignorierte, da� Nichtmenschen und Menschen seit Jahrtausenden hier
friedlich miteinander ausgekommen waren; es ging blindlings davon aus, da� die Menschen - wie auf der Erde - auch auf
allen anderen Welten die dominierende Rasse waren.
Wieder wirbelten die Arme des Spielzeugmachers. Ich rieb meine Augen, um trotz Weihrauch und Shallavan klar zu
sehen. Ich hoffte, da� das, was ich sah, eine Drogenhalluzination war denn �ber dem M�dchen schwebte etwas Gro�es
und Dunkles. Miellyn r�hrte sich nicht. Sie stand mit gefesselten H�nden da aber ihr Blick strafte die gefrorene K�lte
ihrer Gesichtsz�ge L�gen.
Und dann erfa�te ich irgendwie - wie durch einen sechsten Sinn -, da� jemand drau�en vor der T�r stand. Von Evarin
abgesehen war ich m�glicherweise der einzige Anwesende, der nicht unter Drogen stand - vielleicht war das die
Erkl�rung. Aber w�hrend meiner Zeit im Geheimdienst hatte ich einfach eine Art sechsten Sinn entwickeln m�ssen, weil
f�nf zum �berleben nicht ausreichen.
So wu�te ich, da� sich in diesem Moment jemand darauf vorbereitete, die T�r einzuschlagen. Und ich konnte mir auch
vorstellen, warum. Man hatte mich auf den Befehl des Gesandten hin beschattet und war mir bis hierher gefolgt. Jetzt
schien Verst�rkung eingetroffen zu sein.
Jemand donnerte laut gegen die T�r. Dann br�llte eine kr�ftige Stimme: �Im Namen des Imperiums: �ffnen Sie!�
Der Gesang brach mit einem Mi�ton ab. Evarin verstummte. Irgendwo schrie eine Frau auf. Die Lichter erloschen abrupt,
dann gerieten die Anwesenden in Panik. Frauen schlugen um sich und trafen mich mit ihren Ketten. M�nner traten aus.
Geschrei und Geheul wurde laut. Ich warf mich nach vorn und bahnte mir mit Hilfe meiner Ellbogen, Schultern und Knie
eine Gasse.
Eine d�mmerige Leere tat sich vor mir auf. Ich sah das kurze Aufblitzen von Sonnenlicht, dann wu�te ich, da� Evarin mit
einern Schritt durch etwas hindurchgetreten und verschwunden war. Das Gepolter an der T�r klang nach einem ganzen
Regiment der Raumflotte. Ich n�herte mich geduckt dem Sternenschimmer, der Miellyns Standort in der Finsternis
markierte, n�herte mich furchtlos dem �ber ihr schwebenden Grauen und ber�hrte ihren M�dchenk�rper, der so kalt war
wie der Tod.
Ich packte sie und ri� sie beiseite. Diesmal war es keine Intuition; in neun von zehn F�llen ist Intuition nichts anderes als
ein mentaler Kurzschlu�, der alles zusammenfa�t, was das Unterbewu�tsein registriert, w�hrend man selbst damit
besch�ftigt ist, �ber andere Dinge nachzudenken. Jedes Eingeborenenhaus auf Wolf hat irgendwelche versteckten
Ausg�nge, und ich wu�te, wo ich sie suchen mu�te. Der Ausgang, den ich fand, lag genau dort, wo ich ihn erwartet
hatte. Ich warf mich gegen die T�r und fand mich in einem langen, schwach beleuchteten Korridor wieder.
In einer offenen T�r erschien der Kopf einer Frau. Als sie Miellyn sah, die mit steifen Beinen und auf meinen Arm gest�tzt [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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