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je zuvor.«
Ibrahim senkte kummervoll sein schlohweißes Haupt und
ließ die Kette durch seine Finger gleiten. »Ich weiß allerdings
nicht, ob Seif und Suleiman überhaupt noch leben, und auch
Selim konnte seit dem Tag, da sie verschwanden, keinen
Kontakt mehr zu seinen Brüdern herstellen.« Seine Stimme
zitterte leicht, als er weitersprach.
»Selim versuchte daher, mit Hilfe des Buchs der Weisheit
einen Ausweg zu finden, um seine Brüder zu retten, sofern sie
von Zeyn noch nicht getötet worden waren, und den Untergang
der Welt, wie wir sie kennen, doch noch zu verhindern.
Das Schicksal half ihm dabei und zeigte ihm die Seite, die
auch ihr im Buch der Weisheit gesehen habt, und er stieß auf
eine Prophezeiung, die besagte, dass es irgendwo in ferner
Zukunft eine ihm verwandte Seele gäbe, die ihm helfen könne.«
»Paige!«, riefen Piper und Phoebe wie aus einem Munde.
Der alte Mann nickte. »Und so fand er schließlich einen Weg,
in eure Zeit zu reisen, um eben diese Person, eure Schwester,
ausfindig zu machen. Er erzählte mir, er könne vermittels des
Buchs der Weisheit hier oben im Haus ein Zeitportal erschaffen,
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das den Reisenden in die Lage versetzt, sich mit den Menschen
am jeweiligen Zielort ohne Schwierigkeiten zu verständigen.
Wie ihr seht, ich spreche in meiner und ihr in eurer
Muttersprache, und doch ist es so, als stammten wir aus einer
Familie.«
»Na ja, andernfalls wäre so ein Zeitportal ja auch ziemlich
nutzlos«, bemerkte Phoebe.
»Selim«, fuhr der Alte fort, »hat sodann diese Reise in die
Zukunft einige Male unternommen, bevor er schließlich vor
einer Woche nicht mehr aus eurer Zeit zurückgekehrt ist. Ich
habe seitdem auch von ihm nichts mehr gehört.«
»Weil er Paige schließlich aufgespürt und dann heute mit ihr
Kontakt aufgenommen hat«, schlussfolgerte Phoebe.
»Aber wo ist Paige?«, rief Piper mit ungeduldiger Stimme.
»Es muss Selim irgendwie gelungen sein, sie hierher zu
bringen«, sagte der Alte, »denn sonst wäret auch ihr nicht in
Ald maran, habe ich Recht?«
»So ist es«, bestätigte Phoebe. »Wir hatten Paige heute
längere Zeit nicht erreichen können«, erklärte sie Ibrahim.
»Zuvor jedoch hatte ich einen Zettel mit der Adresse eines
Hotels an ihrem verlassenen Arbeitsplatz gefunden und & Nun,
um es kurz zu machen: Wir sind zu diesem Hotel gefahren, um
sie zu suchen, doch als wir das Gebäude betreten wollten,
landeten wir hier. Genau im Eingang des Hauses in Nob Hill
muss sich also das Zeitportal von Selim befunden haben, und es
spricht einiges dafür, dass auch Paige es benutzt hat.« Sie sah
ihre Schwester erwartungsvoll an.
»Doch irgendwas muss schief gelaufen sein«, überlegte Piper
weiter, »denn von Paige fehlt hier wie dort jede Spur. Ich meine,
wenn sie mit Selim hier angekommen wäre, hätte sich ihr Sohn
doch sicherlich mit Ihnen in Verbindung gesetzt?« Sie schaute
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Ibrahim fragend an und vergaß dabei völlig, dass er sie ja gar
nicht sehen konnte, doch der alte Mann nickte.
»Womöglich irrt sie jetzt hier irgendwo in Ald maran herum,
oder aber « Sie brach ab und blickte Phoebe besorgt an.
»Es schmerzt mich, es auszusprechen«, sagte Ibrahim, »doch
ich fürchte, auch eure Schwester und Selim gerieten in Zeyns
Fänge, und «, er machte eine längere Pause. »Und somit ist es
nun an euch, Zeyn zu vernichten, oder aber er vernichtet uns und
damit auch die Welt, wie ihr sie kennt.«
»Und wie bitteschön sollen wir das anstellen?«, rief Phoebe
verzweifelt aus und sah Hilfe suchend zu Piper. »Ohne Paige &
und damit ohne die Macht der Drei?«
»Ganz einfach, wir müssen Paige finden und befreien, wo
auch immer sie ist«, sagte Piper entschlossen. »Und Gott gebe,
dass sie noch im Besitz ihrer Kräfte ist.«
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3
FÜR EINEN MOMENT STARRTE PAIGE die beiden
jungen Männer nur schweigend an. Derjenige, der sich ihr als
Suleiman vorgestellt hatte, mochte um die fünfundzwanzig sein,
wohingegen Seif fast noch ein Teenager war.
Suleiman war groß und schlank. Er besaß ein schmales,
ernstes Gesicht mit einer aristokratischen Nase, einem
energischen Kinn und einem wohlgeformten Mund. Sein glattes
schwarzes Haar reichte ihm bis über die Schultern, und seine
klaren, grünbraunen Augen blickten Paige ruhig an.
Seif dagegen war etwas kleiner und kräftiger als sein älterer
Bruder. Er hatte ein herzförmiges, spitzbübisches Gesicht unter
einem zerzausten dunkelbraunen Lockenschopf und lebhafte,
fast bernsteinfarbene Augen mit langen dunklen Wimpern.
»Ihr seid Selims Brüder?«, fragte Paige ungläubig. »Hat er
euch etwa auch hierher gelockt und eingekerkert?«
Die beiden Angesprochenen sahen sich verständnislos an.
»Nein, das war Zeyn«, sagte Suleiman schließlich und erhob
sich müde von der Bank.
»Wer bist du?«, wollte der junge Seif wissen. Er sprang auf
und trat an das Zellengitter heran. Seine goldbraunen Augen
strahlten die schöne Fremde in dem blassgelben Hosenanzug in
einer Mischung aus Hoffnung und Neugierde an.
Paige sagte es ihnen. Und sie berichtete den beiden auch von
ihrem Treffen mit Selim im South Bay Sozialdienst, wobei sie
die Tatsache, dass sie sich in den jungen Mann hoffnungslos
verliebt hatte, diskret unter den Tisch fallen ließ.
Und schließlich schilderte sie Suleiman und Seif, wie sie und
Selim das Hotel in Nob Hill betreten hatten und sie daraufhin in
diesem Kerker erwacht war.
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»Soll das heißen, du kommst aus der Zukunft?«, fragte Seif
mit großen Augen, als Paige geendet hatte.
»So ist es«, sagte sie, »doch würdet ihr beide mir jetzt bitte
mal erklären, was hier eigentlich gespielt wird und warum mich
euer Bruder hierher gebracht hat?«
»Sag mal, scheint in der Zukunft denn niemals die Sonne?«,
wollte Seif wissen. »Ich meine, weil du so schrecklich blass bist
& «
Suleiman warf seinem Bruder einen strafenden Blick zu und
übernahm es, Paiges Frage zu beantworten. »Ich denke, Selim
hat sich um Hilfe an dich gewandt«, sagte er, »nachdem ich und
mein Bruder von Zeyn gefangen genommen wurden. Du musst
wissen, wir drei sind der Bund der Magier und dazu bestimmt,
das Böse in dieser Welt zu vernichten.«
Paige hatte das Gefühl, nicht richtig verstanden zu haben,
doch sie schwieg.
Und dann erzählte Suleiman ihr in kurzen Zügen von seiner
Mutter Djaudar, ihrem ersten Ehemann, dem Malak, und dem
Buch der Weisheit.
»Schließlich ist es Zeyn, dem Dämon, gelungen, unserer
habhaft zu werden«, beendete Suleiman seinen Bericht. »Seine
Häscher haben uns im Schlaf überfallen, und Zeyn hat uns hier
in seinem schwarzen Turm eingekerkert, uns berührt und damit
unsere Kräfte gestohlen, und & «, er stockte einen Moment und
fuhr sich in einer verzweifelten Geste durch das schulterlange
Haar, »und wenn er nun auch noch unseren Bruder Selim
ergreift, dann wird & sich die Hölle auf Erden auftun.«
Paige schwirrte der Kopf, und ein leichtes Schwindelgefühl
nahm von ihr Besitz. Sie brauchte einen Moment, um das
soeben Gehörte zu begreifen und in einen Zusammenhang zu
bringen. Demnach hatte die abstoßende Kreatur sie berührt, als
sie ohnmächtig gewesen war, um an ihre Kräfte zu gelangen &
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Der Traum, den sie vor ihrem Erwachen geträumt hatte, war
also nur zum Teil ein Produkt ihrer Phantasie gewesen. Der
Gedanke, dass das abstoßende Geschöpf Hand an sie gelegt
hatte, verursachte ihr Übelkeit.
»Also hat Selim mit Hilfe des Buchs der Weisheit einen Weg
in die Zukunft gefunden, um mich ausfindig zu machen?«,
fragte sie schließlich mit belegter Stimme.
»So scheint es«, sagte Suleiman. »Die Frage ist nur, wieso
gerade dich?«
Paige fand es allmählich an der Zeit, den beiden Brüdern über
sich und ihre Schwestern zu erzählen. Sie berichtete von der
uralten Hexendynastie, der sie entstammten, ihren einzigartigen
Zauberkräften, der Macht der Drei, dem Buch der Schatten, und
sie erwähnte auch die Tatsache, dass sie, Paige, die Tochter
einer Hexe und eines Schutzengels, eines Wächters des Lichts,
war.
Seifs und Suleimans Mienen wurden mit jedem Satz, den
Paige sprach, fassungsloser. »A-aber & «, stotterte Seif
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