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hatte das Gefühl, ihr Körper erwache zu ganz neuem Leben.
Dann setzte Gianfranco sich neben sie aufs Bett und umarmte
sie. Sie nahm den herben und ihr so vertrauten Duft seines Parfüms
wahr, während er sie ungestüm und leidenschaftlich küsste.
"Meine schöne Frau , sagte er leise an ihren Lippen. Mit der
einen Hand fuhr er ihr durch das lange, volle Haar, mit der anderen
streichelte er ihre Brüste.
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"Beeil dich morgen. Ich bin schon völlig frustriert und halte es
nicht mehr aus."
Wieder küsste er sie.
Sogleich war Kelly überzeugt, ihre Ängste und Zweifel seien un-
begründet und Gianfranco liebe sie. Sie waren eine Familie, und
alles würde gut werden.
Vergiss nicht, den Arzt zu bitten, dir die Antibabypille zu vers-
chreiben. Es ist das beste Verhütungsmittel", erklärte er, ehe er
hinausging.
Diese Bemerkung dämpfte Kellys Euphorie etwas. Doch den
größten Schock
bekam sie am nächsten Tag.
Aufgeregt und voller Vorfreude verließ sie die Praxis, fuhr nach
Hause und eilte geradewegs in Gianfrancos Arbeitszimmer. Die
gute Nachricht musste sie ihm unbedingt sogleich mitteilen.
Die Tür stand halb offen, und Kelly war entsetzt über das, was
sie sah.
Gianfranco hielt Olivia in den Armen. Plötzlich bekam alles ein-
en Sinn, Judys Warnungen und Olivias Benehmen.
"Ich versichere dir, Olivia, Kelly und ich werden keine weiteren
Kinder bekommen."
"Worauf wartest du dann? Schick sie weg, Gianfranco. Ich
kümmere mich um Anna Louise, ich liebe sie."
Niemals werde ich zulassen, dass mein Kind Olivia in die Hände
fällt, schwor Kelly sich in dem Moment. Ihr Entschluss stand fest,
sie würde ihren Mann verlassen.
Dann spielte sie Gianfranco etwas vor. Mit trauriger Miene
erklärte sie ihm später, es sei noch nicht alles in Ordnung. Sie bat
ihn, Judy Bertoni mit Anna Louise für einige Tage besuchen zu dür-
fen. Zögernd willigte er ein und
beschloss, in der Zeit geschäftlich nach New York zu fliegen.
Er erleichterte ihr die Flucht sogar, indem er ihr ein Handy
schenkte mit der Bitte, ihn regelmäßig anzurufen. Dann brauchte er
sie nicht zu stören, wenn sie mit dem Baby beschäftigt war. Sie
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durchsuchte heimlich seinen Schreibtisch und fand ihren neuen
Pass, in den Gianfranco schon das Kind hatte eintragen lassen.
Am nächsten Tag saß sie im Flugzeug nach England, und am
selben Abend
hob sie das ganze Geld ab, das nach dem Verkauf ihres Hauses
auf dem
Bankkonto war. Sie rief Gianfranco einige Male an, damit er
nicht misstrauisch wurde. Nachdem sie am nächsten Morgen das
Hotel verlassen hatte, in dem sie mit dem Baby übernachtet hatte,
rief sie ihren Mann zum letzten Mal an. Sie erklärte ihm, dass sie
das Auto am Flughafen von Rom abgestellt und dass sie ihn ver-
lassen habe. Er könne Olivia gern haben, aber nicht Anna Louise,
fügte sie hinzu.
Während er schrie und tobte, stellte sie das Handy ab und warf
es weg. Danach fuhr sie nach Cornwall zu Tom, ihrem Nennonkel.
Er nahm sie und das Baby
mit offenen Armen auf. Nachdem sie ihm die ganze Geschichte
erzählt hatte, bestand er darauf, dass sie und Anna Louise in
seinem Cottage wohnten, von dem aus man einen herrlichen Aus-
blick auf die Bucht hatte. Seinen Nachbarn stellte er sie als Kelly
Hope vor, seine seit kurzem verwitwete Nichte mit Kind.
Von dem Geld aus dem Verkauf des Hauses konnte sie ganz gut
leben.
Außerdem bekam sie einen Teilzeitjob in Ellen Jones'
Fitnesscenter.
Drei Jahre lang war alles gut gegangen.
Doch am Tag zuvor war Tom beerdigt worden. Schmerzerfüllt
schloss Kelly
die Augen, als sie daran dachte. Ihr Leben würde sich ändern.
Gianfranco zögerte. Es war Kelly, und sie war noch schöner als
zuvor. Das einfache schwarze Kleid, das sie trug, konnte nicht ver-
bergen, was für einen herrlichen Körper sie hatte. Das silberblonde
Haar war noch länger und reichte ihr beinah bis zur Taille. Ich habe
ihr alles gegeben, aber sie hat mich verraten, dachte er.
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Unbemerkt ging er auf sie zu. "Hier hast du dich also versteckt,
Kelly."
Sie erkannte seine Stimme sogleich. Schockiert drehte sie sich
zu ihm um. Er hatte einige Falten mehr als damals. Sie ließen ihn
noch interessanter, noch attraktiver wirken. Er trug eine elegante
schwarze Hose und einen hellen
Pullover. Mit seiner Größe und seinem muskulösen Körper sah
er ungemein
sexy aus. In seinen dunklen Augen blitzte es verächtlich auf.
Kelly bekam eine Gänsehaut und lehnte sich an den Felsen neben
ihr, als suchte sie Halt.
"Du", sagte sie wie betäubt. Dann wandte sie sich ab und blickte
in Annalous Richtung. Die Kleine saß im Sand und musterte Gian-
franco neugierig.
"Willst du eine Sandburg bauen?" fragte sie ihn.
Gianfranco kniete sich neben das Kind. "Du bist Anna, oder?"
fragte er beinah zärtlich. Seine Miene hellte sich auf, und er lächelte
die Kleine an. "Ich baue gern Sandburgen, Anna." Er berührte ihr
rotes Haar, das ihr Gesicht umrahmte und sie wie ein Engelchen
aussehen ließ.
Die beiden fühlten sich sogleich zueinander hingezogen. An-
nalou lächelte. "Ich heiße Anna Louise Hope, aber alle nennen mich
Annalou", korrigierte sie ihn ernsthaft.
Er warf Kelly einen zornigen Blick zu. Als er sich wieder seiner
Tochter
zuwandte, lächelte er jedoch liebevoll. "Dann nenne ich dich
auch Annalou. Und du kannst mich Dad nennen."
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